Bei Fahrzeugen mit einem ACC-System mit Stop & Go – Funktionalität ist es möglich, die Funktionsfähigkeit der Sensorik sowie der zugehörigen Signalverarbeitung (Auswahl des Zielobjektes) im Stillstand zu prüfen. Der sogenannte Fahrschlauch stellt die prognostizierte Eigenbewegung dar. Zusammen mit einer Schätzung der Fahrspur kann die Zuordnung der detektierten Objekte erfolgen. Im Stillstand und bei geringen Geschwindigkeiten wird der Fahrschlauch aus dem Lenkwinkel berechnet, bei höheren Geschwindigkeiten zusätzlich aus Zierrate, Querbeschleunigung und den Raddrehzahlen. Die nachfolgende Grafik zeigt das Prinzip.
In einem Passat GTE erfolgt die Anzeige des Zielobjektes im Kombiinstrument. Durch gezielte Veränderung der Position kann der Fahrschlauchbereich ermittelt werden. Das folgende Video zeigt die Vorgehensweise bei der Ermittlung des Grenzwinkels für die Erkennung. Bei größerer Entfernung wird das Zielobjekt bereits bei geringen Lenkwinkeln verloren.
Die Messwerte zeigen die Ergebnisse bei nicht eingeschlagenem Lenkrad (blau) und bei einer Drehung um ca. 180° (rot). Durch das System wird eine Fahrspurbreite von ca. 4 m angenommen, dies entspricht der Breite von Autobahnen. Eine Verstellung des Sensors würde zu einer Verschiebung des Detektionsbereiches führen. Eine ähnliche Änderung kann bei einem Fehler des Lenkwinkelsensors auftreten. Wichtig für eine genaue Analyse ist die Verwendung eines Punktziels. Aktuell wird dazu eine Modelfahrzeug mit einem Radar-Tripelspiegel eingesetzt. Es erfolgen nach diesem ersten Test weiterführende Untersuchungen durch das Mechlab-Team zur Ableitung einer praxisnahen Prüfmethodik.